Die Sonnenstern-Trilogie: |
Band 1: Der Sonnenstern |
Band 2: Begegnung der Zeiten |
Band 3: Der Name der Finsternis |
Auf den ersten Blick ist Der Sonnenstern ein ungeheuer spannend und unterhaltsam geschriebener Fantasy-Roman, der es mit den großen Vorbildern seiner Gattung mühelos aufnehmen kann. Mit kunstvoll gespannten Erzählbögen zeichnet er die archetypische Geschichte des Kampfes zwischen Dunkel und Licht, Werden und Vergehen, Liebe und Haß, indem er seine Protagonisten durch die letzten Tage des mythischen Kontinents Atlan begleitet.
Doch während der Leser die komplexe Entwicklungsgeschichte der Hauptfiguren atemlos verfolgt, erschließen sich ihm unvermutete Dimensionen, die den üblichen Rahmen des Genres weit überschreiten: Mit spielerischer Leichtigkeit breitet der Autor vor seinem erstaunten Leser eine Fülle philosophisch-spiritueller Einsichten aus, die nicht nur von tief verinnerlichten Kenntnissen der »philosophia perennis« zeugen, sondern vor allem von der seltenen Fähigkeit, diese Kenntnisse erzählerisch fruchtbar werden zu lassen.
Am Ende des knapp tausend Seiten starken Werks bleibt man mit gemischten Gefühlen zurück: Zum einen mit jener seltenen Art zufriedener Beglückung, wie man sie ähnlich auch nach einem ausgefallen guten Essen empfinden kann; zum anderen mit der beunruhigenden Ahnung, daß hier mehr erzählt wurde als eine opulente, phantastische Geschichte, daß man hier angesprochen war bis in die verborgensten Winkel des Selbst und daß die Verwicklungen des Romans womöglich die Abenteuerfahrt der eigenen Seele beschreiben.
Florian Goldberg